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Braucht es Mut zum Hut? Bei Menschen, die in ihrer Freizeit, im Urlaub oder bei festlichen Anlässen gern mit Kopfbedeckung unterwegs sind, wohl eher weniger – alle anderen sollten sich überlegen, ob sie an ihrer Hochzeit wirklich Hut tragen wollen. Denn das Wichtigste an deiner Hochzeit ist doch, dass du ganz du selbst sein kannst. Wenn das Tragen einer Kopfbedeckung Überwindung kostet, wäre man mit einem Hut wohl falsch beraten. Aber vielleicht findet ja nach diesem Beitrag der:die ein oder andere Hutträger:in noch zum passenden Hut.

Früher war es aus Gründen der Etikette undenkbar, dass die Braut und der Bräutigam die traditionelle Hochzeit, die meist in der Kirche stattfand, ohne eine Kopfbedeckung feierten. Auch die Hochzeitsgäste trugen Hüte, welche beim Empfang des Brautpaars gezückt oder sogar in die Luft geworfen worden. Der Hut war fester Bestandteil der alltäglichen sowie festlichen Garderobe und variierte je nach Anlass in Farbe, Form und Art. Aber auch in der heutigen Zeit ist der Hochzeitshut wieder in Mode. Vor allem die Braut lässt in klassischen oder außergewöhnlichen Looks mit einer Kopfbedeckung im traditionellen Weiß die Gäste staunen. Selbst der Bräutigam kann sich wieder gut behütet mit einem eleganten Klassiker sehen lassen.

Das Material

Der passende Hut für eine Hochzeit besteht vorwiegend aus leichten Stoffen wie Organza, Stroh, Seide oder Chiffon, damit die aufwendige Frisur nicht zerstört wird und man unter dem Hut nicht zu sehr schwitzt. Bei der Verzierung der Hüte sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Gefächerte Blumen, romantische Raffungen, Spitze, Federn, Perlen oder Glitzer verleihen jedem Hut seinen ganz individuellen Charme und ziehen alle Blicke auf sich.

His Happy Day Blau
His Styles

Das trägt der Herr

Der Bogart: Mit vorne nach unten gebogener Hutkrempe wurde der Bogart Hut zu Ehren seines berühmten Trägers Humphrey Bogart benannt, der ihn zu seinem Markenzeichen machte.

Der Pork-Pie: Flach, tellerförmig und mit kleiner Krempe ähnelt er in seiner Form nicht nur dem englischen Gericht »Pork Pie« (dt. Schweinepastete), sondern trägt auch dessen Namen. Sieht man ihn, muss man jedoch sofort an Roger Cicero denken.

Die Flatcap: Die Mütze erlebt gerade ein Revival und ist auch als Schiebermütze oder Newsboy Cap bekannt. Sie passt perfekt zu Hosenträgern und einem eher lässigen Anzug.

Der Zylinder oder Der Bowler Hat/Die Melone: Gefertigt aus Woll- oder Haarfilz, verleihen diese Klassiker dem Träger zusätzliche Größe und sind ein absoluter Hingucker.

Der Borsalino: Charakteristisch für den Borsalino sind seine vorne nach unten gebogene Krempe, beidseitige Einbuchtungen in der Hutkrone sowie ein breites Hutband. Die Marke Borsalino ist weltweit bekannt und steht schon seit 1857 für handgefertigte und edelste Hüte. Die berühmtesten Träger waren Winston Churchill, Marlon Brando und der Gangsterboss Al Capone.

Her Happy Day Rot
Her Styles

Das trägt die Frau

Pillbox-Hut oder Fascinator: Mit seiner schlichten Art eignet sich der Pillbox ideal für pompöse. Hochzeitskleidern. Wer einen noch zurückhaltenden, aber dennoch femininen wie verspielten Kopfschmuck sucht, ist mit einem Fascinator gut beraten. Generell sollte der Kopfschmuck jedoch eher in einem klassischen Weiß gehalten werden.

Schlapphut oder Florentiner: Ist das Hochzeitskleid oder der Hosenanzug eher schlicht gehalten, kann durch pompöse Hüte mit einer breiten Krempe wie einen Schlapphut oder einen Florentiner der Look aufgepeppt werden. Für Hochzeiten am Strand gibts die idealerweise auch als Strohhüte.

Die nette Etikette

Hüte in geschlossenen Räumen und in der Kirche: 

Grundsätzlich sollten Herren beim Betreten eines Raumes ihren Hut abnehmen, wozu Frauen nicht verpflichtet sind. Bei einer Hochzeit hat die Braut als einzige ein Sonderrecht und darf auch einen großen Hut auf dem Kopf lassen. Für alle anderen gilt: Hat der Hut eine reine Schutzfunktion, zum Beispiel ein Regen- oder Sonnenhut, dann sollte er stets abgesetzt werden.

Warum ist das eigentlich so?

Schauen wir zurück in die Ritterzeit: Als Männer noch Rüstungen trugen, nahmen sie ihren Helm beim Betreten eines Raumes ab und zeigten damit Vertrauen, weil der Kopf ab dem Zeitpunkt ungeschützt war. Frauen hingegen trugen keine Rüstungen. Aus diesem Grund waren sie keine Bedrohung und durften ihre Kopfbedeckung auflassen. In der Kirche trug/trägt der Mann keine Kopfbedeckung, Frauen hingegen bedeckten ihr Haar als Zeichen der Demut vor dem Herrn.

Nice to know: der Hutgruß

Wenn sich zwei Hutträger (meist männlich) der alten Schule im Freien treffen, dann grüßen sie sich gegenseitig mit ihrem Hut – eine schicke Tradition, die ein echter Hutbesitzer draufhaben sollte. Dabei gibt es drei gängige Möglichkeiten:

  1. Abnehmen
  2. Lüften
  3. Antippen

Die förmlichste Art ist das Abnehmen des Hutes (das Ziehen des Hutes), die wieder einmal ihren Ursprung in der Ritterzeit hat. Schon damals war es ein Zeichen von Respekt, wenn man zur Begrüßung den Ritterhelm ablegt und damit zeigt: »Ich komme in Frieden.«

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